Es war mir wichtig, Michelin Bad Kreuznach zu besuchen, um mir neben der wirtschaftlichen Entwicklung insbesondere ein Bild über die Themen Klimaschutz & Energie sowie Fachkräfte machen zu können.
Werksleiter Cyrille Beau hat mit einer Multimedia-Präsentation eindrucksvoll die Entwicklung des Standorts in Bad Kreuznach seit Gründung in 1966 aufgezeigt. Michelin gehört mit einer Produktionskapazität von zuletzt 8,2 Mio. PKW-Reifen und 1.400 Beschäftigten zu den Vorzeigeunternehmen in Bad Kreuznach. Die verschiedenen Zertifizierungen in den Bereichen Qualität, Umwelt, Energie und Arbeits- bzw. Gesundheitsschutz belegen das.
Das Thema Nachhaltigkeit ist dem Unternehmen sehr wichtig. Man nutzt Solar-Dachflächen, eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage, zukünftig ein Biomasse- und Blockheizkraftwerk sowie eine innovative Energierückgewinnung aus Prozessdampf. Und seit 2011 wird das Werk nach und nach mit hoch energieeffizienten Elektro-Vulkanisationspressen für die PKW-Reifen-Produktion ausgestattet. Ich finde es sehr beeindruckend, dass Michelin so seit 2010 so den CO2-Gesamtausstoßes um mehr als 36 % verringern konnte! Die nachhaltigen Ziele des Unternehmens sind u. a. Reifen zu 100 % aus nachhaltigen Materialien zu fertigen und sämtliche Reifen aus eigener Produktion komplett zu recyceln.
Als Sozialdemokrat ist mir natürlich auch der Blick auf die Arbeitsbedingungen, das Thema Sicherheit, Sozialleistungen, Mitbestimmung und Weiterentwicklung des Personals wichtig, und ich war beeindruckt vom Gesamtpaket für die Mitarbeitenden. Schön, dass Thorsten Bayer und Serhat Kaya vom Betriebsrats auch dabei waren und deutlich gemacht haben, dass das Unternehmen profitiert, wenn die Perspektive der Beschäftigten in der Unternehmensentwicklung sowie bei Unternehmensentscheidungen gesehen wird.
Die Personalleiterin, Dr. Heike Notzon, brachte es auf den Punkt: „Wir tun alles dafür, dass die Mitarbeitenden gerne bei uns sind.“ Um dem Fachkräftemangel entgegenwirken zu können, geht das Unternehmen drei Wege: Innerbetriebliche Weiterbildung zu Elektroniker*innen oder Industriemechaniker*innen, Integration von ausländischen Mitbürger*innen durch beispielsweise Mentoren und Sprachunterricht. Und natürlich durch Ausbildung junger Menschen in den verschiedensten Arbeitsbereichen. Ich finde: Wir brauchen Architekten und Maurer – und das Handwerk hat goldenen Boden. Ausbildungsleiter Johannes Enders unterstrich: „Es ist durchaus gewünscht, wenn Mitarbeiter*innen über den Tellerrand schauen und irgendwann über Weiterqualifizierungen innerhalb des Betriebes andere Aufgaben übernehmen wollen.“
Mein Fazit: Eine beeindruckende Präsentation und Werksbesichtigung eines fortschrittlichen Unternehmens.