Meine Rede bei der Kundgebung gegen Rechtsextremismus
Liebe Bürgerinnen und Bürger, liebe Demokratinnen und Demokraten, hallo Bad Kreuznach.
Ich bin überwältigt – es ist einfach großartig, dass so viele auf den Kornmarkt gekommen sind. Wir setzen heute als Region gemeinsam ein ganz wichtiges Zeichen, ja ein eindrucksvolles politisches Statement!
Ich denke oft an meinen Großvater, der mir im Gespräch über den von ihm erlebten Nationalsozialismus immer sagte: “Die Nazis haben mir meine Jugend geraubt – mache alles, dass sich Geschichte und dieser braune Terror niemals wiederholt.” Ich habe dies immer als einen politischen Auftrag verstanden.
Denn: Nie wieder ist jetzt!
Wir sehen heute die Parallelen zwischen den Nazis von damals und den Rechtsextremisten von heute: Demokratieverachtung, Verschwörungslügen, Antisemitismus und Rassismus, Hass auf Minderheiten und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.
Diejenigen, die sich zu diesem widerlichen Treffen bei Potsdam im November 2023 getroffen haben, haben bewusst historische Parallelen zur Nazi-Zeit gesucht. Wenn man eine solche Analogie der Menschenverachtung sucht, dann muss auch das angemessene Wort für die Beteiligten benutzen:
Faschisten!
Es ist gut, dass dieses schändliche Zusammentreffen von AfD-Vertretern, Identitärer Bewegung – der sogenannten Werteunion – viele im Land wachgerüttelt hat. Endlich!
Bad Kreuznach setzt heute ein klares Statement: Wir hängen an unserer Demokratie, wir wissen sie zu schätzen und zu schützen. Wir sind viele, wir sind mehr als die rechten Menschenfeinde, denen die gleiche Würde des Menschen egal ist, die hetzen, spalten und diskriminieren.
Dass wir heute demonstrieren, ist gut, es reicht aber noch nicht!
Das Eintreten für Freiheit, Demokratie und Menschenwürde muss jeden Tag passieren, mit Ausdauer und Durchhaltevermögen. Den nächsten Schritt mit Haltung, von der Straße in den Alltag, in Schule, Betrieb, ins Vereinsleben, in unsere Freundeskreise, den müssen wir gehen.
Wir sind täglich gefragt, „Nein“ zu Hass, zu Ausgrenzung und Geschichtsvergessenheit zu sagen. Egoismus, Nationalismus und Demokratieverachtung dürfen nicht die Oberhand gewinnen. Wir stehen für eine Gesellschaft, in der Empathie, Toleranz, Antirassismus und Vielfalt gelebt werden, in der rechte Träume von einer Remigration – klar ausgedrückt von Deportation – keine Chance haben. Wer für alles einen Sündenbock hat und für nichts eine Lösung, muss immer auf unseren erbitterten politischen Widerstand stoßen.
Wenn ich auf diesen Platz schaue, bewegt mich das nicht nur, es macht mich nicht zuletzt zuversichtlich und stolz. Dies macht Mut! Seien wir mutig und zeigen wir Haltung!
Vielen Dank, dass Sie / dass Ihr mir zugehört habt!
Heinz-Werner Enk
1. Februar 2024 @ 12:06
Lieber Genosse Simon,
mit Dir haben wir den richtigen Mann an der richtigen
Stelle. Weiter so.
Mit herzlichen Grüßen
Heinz-Werner Enk