Stolpersteine in Stadtteil Planig

Der Künstler Günther Demnig war heute in Bad Kreuznach. Seit 1996 hat er europaweit über 75 000 sogenannte Stolpersteine vor Wohnhäusern ehemaliger jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger verlegt, um an die von den Nazis verfolgten, deportierten und ermordeten Menschen jüdischen Glaubens zu erinnern. Im Kreuznacher Stadtteil Planig wird so seit heute mit eben diesen Stolpersteinen an Angehörige der Familien Wolf erinnert, die in Theresienstadt, Stutthof und anderen Orten des faschistischen Terrors ermordet wurden.
Schülerinnen und Schüler des Geschichte-LK des Gymnasiums an der Stadtmauer zeichneten die Biografien und tragischen Schicksale der ihrer Heimat und ihres Lebens beraubten Menschen in beeindruckender Weise nach. Sie recherchierten und forschten im Bad Kreuznacher Stadtarchiv sowie in bewegenden Gesprächen mit überlebenden Nachfahren und Angehörigen. Dazu gestalteten sie in Musik- und berührenden Wortbeiträgen das würdige Gedenken an diesem Tag mit.
In Artikel 1 unseres Grundgesetzes heißt es: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Das verpflichtet uns auch heute, niemals zu vergessen, was in der Zeit von 1933 bis 1945 geschehen ist. Damit verbunden ist auch, Haltung zu zeigen, damit nie wieder die Würde des Menschen derart missachtet und mit Füßen getreten wird. Die jetzt neu verlegten Stolpersteine mögen uns immer wieder daran erinnern, zu welchem zivilisatorischen Bruch und welchem schrecklichen Verbrechen an der Menschlichkeit rassistisch ideologisierte Menschen fähig sind.
Nie wieder – niemals vergessen!