Guldenbach: vorbildliche und naturnah Gewässerpflege

Wie man ein Gewässer vorbildlich naturnah pflegt, das konnte ich heute gemeinsam mit Mitgliedern aus der SPD in der VG Langenlonsheim-Stromberg bei meinem Vor-Ort-Termin am Guldenbach in Guldental erfahren. Dort informierten mich Dennis Hönning und Jürgen Hess vom Angelverein Guldental über umgesetzte Maßnahmen zur Gewässerrenaturierung. Der Bach hat Platz sich zu entfalten und konnte eine tolle Gewässerstruktur entwickeln. Strömungslenker und Störsteine sind nur zwei Instrumente, die hier unterstützend helfen und wirken, wenn es darum geht, die Gewässerströmung arbeiten zu lassen. Besonders angetan war ich von den Auenbereichen und dem Raum, den der Bach erhalten hat, um zu mäandern.
15 Fischarten (darunter sogar zurückgekehrte Meerforellen) zählt das Gewässer mittlerweile, ein Ergebnis der Maßnahmen des Vereins. Einfach großartig ist das. Da geht mein Herz auf!
Was mich auch begeistert hat, war nicht nur der Bach selbst, sondern nicht zuletzt auch das tolle Gewässerumfeld, das vielen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum bietet. Die Arten- und Pflanzenvielfalt ist wirklich beeindruckend.
Eine vorbildliche Arbeit leistet der Angelverein auch im Zusammenhang mit der Kommunikation seiner Projekte, die nachvollziehbar und gut fassbar für die Bürgerinnen und Bürger erläutert werden. Hier kann man ganz viel erfahren vom Leben im und am Bach.
Aber es wurden auch kritische Punkte angesprochen, darunter die oftmals sehr erschwerte Durchlässigkeit für den Fischaufstieg, etwa im Bereich der Nahe, durch die etwa die Meerforellen durch müssen, um in den Guldenbach zu kommen. Man könne nicht Fischansiedlungsprogramme für den Lachs und die Meerforelle als Wanderfische machen, aber die Gewässer, wie es die EU-Wasserrahmenrichtline eigentlich vorsehe, nicht umsetzen, etwa durch die Beseitigung von Hindernissen für den gewollten Fischaufstieg.
Auch das Thema Klimawandel und die notwendige Vorbereitung unserer Bäche und Fließgewässer, die resilient gemacht werden müssen, war ein Thema, was uns beschäftigte, etwa vor dem Hintergrund immer trockener werdender Sommer und deren Folgen für den Wasserstand. Auch deutlich steigende Wassertemperaturen in den Sommermonaten (die immer länger dauern), unter denen besonders die Forellen leiden, machen dem Verein Sorgen. Sehr kritisch wurde auch das Thema der Wasserkraft diskutiert, auch Kleinanlagen, deren Aktivierung und deren Einsatz in der aktuellen energiepolitischen Debatte immer wieder gefordert wird. Diese würden weiter Wasser abziehen und die Gewässerstrukturen verschlechtern. Auch seien sie eine reale Gefahr für die Fische.
Für mich war der Termin am Guldenbach sehr informativ und lehrreich. Dem Verein gebührt ein ganz großes Dankeschön für sein unermüdliches umweltpolitisches Engagement.